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Geschichte der Klingendorfer Mühle

Aus den Kopien der Archivalien, die sich im Landeshauptarchiv in Schwerin befinden, geht hervor - so die Aussage stimmt, dass ein Müller - Lerch gehiessen - um 16??, den Grossherzog bittet, dass dieser veranlassen möge, dass sein Stiefvater ihm sein Erbe ausfolgen möge, denn er - Lerch - sei im Besitze von Urkunden, die beweisen würden, dass die Wassermühle Klingendorf um 1451 schon 150 Jahre im Familienbesitze war. Diese Aussage ist bisher nicht verifiziert, aber sie würde bedeuten, dass der Standort um 1350 bereits bebaut war.
Die ursprüngliche Mühle sah anders aus. Die Technik der Zeit bestimmte, dass das Wasserrad vom Bach direkt angetrieben wurde. - Wir haben bei verschiedenen Grabungen auf dem Grundstück alte Felsenfundamente gefunden, die belegen, dass ein Vorgängerbau im 90°Winkel zum derzeitigen gestanden haben muss.-
Der jetzt bestehende Bau entstand zwischen 1725 ( dendrochronologische Daten ) und 1907, sowie unseren Umbauten ab 1981. Im stehenden Bau sind drei (vier mit der ab 1981) Bauphasen erkennbar. Mittelteil ab 1725 von Küchenwand zur Diele bis Mitte Mühlenraum ( von Nord nach Süd gesehen ) Wohnteil - nach Abbruch eines Vorgängerbaues - um 1860 ( von Diele ab Küchenwand bis Nordwandgiebel ). 1906 ist das Schilfdach abgebrannt und die Teile des Hauses, die etwa ab 1725 entstanden waren. Nach dem Brand wurde die Mühle um 4 m erweitert - nach Süden, das abgebrannte Fachwerk ersetzt ( ab Haustür nach Süden, auf der Ostseite, auf der Westseite reicht das FW im OG noch bis an den Mühlenteil). Der Brand ging von der Herdglocke der damals mittig im Haus auf der Westseite liegenden Küche aus. Neben dem Wiederaufbau, wurde das Haus erweitert s.o. und erhielt eine Hartdeckung als Biberschwanzdach in Kronendeckung ( 87 bis 89 restauriert) und es wurde der Antrieb der Mahlwerke von einem Wasserrad auf der Westseite zu einem Turbinenlaufwerk umgestellt. Eingebaut wurde eine ältere Version eine Francisrades. Erhalten sind - neben dem Haus - nur noch der Wasserschacht und der Turbinenschacht mit der Turbine.

 

 

Klingendorfer Mühle

Blatt 4

- B –

4. Die Mühle

a) Erbpachtbrief der Klingendorfer Mühle vom Jahr 1461 (Notarielle Abschrift auf Pergament 34,7 cm lang & 26 cm breit, angefertigt vom Notar Christian Schumann)

Ick hinricus schönenberg Meister

In den söuen [sieben] vreygen [freien] künsten DOCTOR in der Arstadigen, borger

tho Rostock mit minen rechten treue bekenne vnd betäge achtebar

an deßem breue

vor alß wenne de ene sehen edder hören lesen, dat Ich bin ouer

ein kamen [übereingekommen] mit minem Molren tho

Klinckendorf genannt Vicke Molre vnd hebbe em dan de Molen

darsulues tho eneme

egendome [Eigentum] kindes kinde tho eruende mit eren [ihrem, der Mühle] tho behörige [Zubehör], alß

mit acker mit holte

mit wißken mit weide mit sowater [Stauwasser] mit in vlote [Einfluß] vnd mit vtvlote [Ausfluß],

alß se licht in eren

schede vmme ene beschedene pacht [bescheidene Pacht], alß Achte drombt Roggens mels [Roggenmehl]

vnd der [drei] schepel [Scheffel] weitens

mels [Weizenmehls], enen schepel iegen Paschen [vermutlich Ostern], den anderen schepel iegen Pingsten,

vnd den drüdden [dritten] schepel

jegen winachten [Weihnachten] alle jar vnd jegen Paschen alle jahr einen vetten

broylink, also gud alse

vermarcke sund edder vermarck vor deßen vorscreven pachte [verschriebene Pacht] schal [soll]

Vicke vorbeeömt vnd

sine eruen [Erben] vorben. [vorbenannt] molen hebben vnd bruken [brauchen], vnd mij edder minen

eruen nicht in dene

vorben. molen to beholdene edder tho hebbende vorn de vorben. Pacht, vortmer [weiterhin] hebbe

Ick

Vicken de vorben. Malen verlaten, vnd verlate noch jedenwardig in Krafft

deses breues [Briefes]

de er benomende malen wahren vnd entvrigen vor allen verrechten

amspake edder toseggend,

to mer bekentniße vnd mytlichkeit deßen verscreuen stücke vnd Articule

tho hollende, so hebbe


Blatt 5

ick myn Signet mit dem Signete der etlicken vorsichtigen Mannen

alß ihne hermann kerckher der

kerkan vnser Leuen Vrouen [Kirche Unsere Lieben Frau] tho Rostock her Gottschalck Bieck Ratman

der Suluen statt vnd

Lambrecht Rathow mit andracht herget vnd hengen heten vor deßen

jedenwerdigen bref da geuen

vnd screuen na godesbord dusent jahr, verhunder jar, darna in dem

en vnd sestighesten jahre,

in der hilgen dreivoldigheit dage

daß diese Copey mit der vff pergamennen geschriebenen Original an

der schrift wörtlich gleich

stimmig ist, solches thun ich Christianus Schliemann Not. Publicus mit
dieser meiner eigenen hant

vnd Subscription Constestiren vnd bezeugen


Die Rückseite des Pergaments trägt nur den Vermerk „Num. 1“


   
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